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Carmen Bartholomä

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Schaukelpferd

Von den meisten Kindern wird das Schaukelpferd im Alter von zwei bis drei Jahren entdeckt. Das kann beim Arzt im Wartezimmer sein, bei Freund im Kinderzimmer oder in der Spielzeugabteilung des Kaufhauses – schon beim ersten „Ritt“ wird der damit verbundene Spaß fest verankert, wodurch der Wunsch nach einem eigenen Schaukelpferd aufkommt.

 

Vermutlich wurde das Schaukelpferd im 17. Jahrhundert in den USA erfunden. Das „Rocking Horse“ war ein Pferd auf Rädern, das je nach Größe zum Aufsitzen verwendet wurde oder als Nachziehspielzeug. Wie bei Horaz nachzulesen ist, wurden solche Räderpferde sogar schon im antiken Griechenland verwendet. In der zweiten hälfte des 19. Jahrhunderts kam das Spielzeug über England nach Europa.

Der Bau der Schaukelpferde – die Tradition ist alt

Vor allem in den waldreichen Gebieten Deutschlands, wie bspw. dem Erzgebirge, im Harz und in Thüringen hat der Bau von Schaukelpferden eine lange Tradition. Noch heute sind bspw. in Thüringen Betriebe aktiv, die im 19. Jahrhundert entstanden. In manchen Quellen ist nachzulesen, dass dort das erste deutsche Schaukelpferd im Jahr 1865 produziert wurde.

Zu Beginn der „deutschen“ Schaukelpferde wurde zunächst ein Metallgerüst mit Papiermaschee oder ähnlichen hergestellt und galt aus diesem Grund als Spielzeug der Kinder reicher Familien. Erst als Holz für die Herstellung von Schaukelpferden genutzt wurde, verbreitete sich das Spielzeug auch in den ärmeren Bevölkerungsschichten. In diesen Schichten wurde das Schaukelpferd zu einem weihnachtlichen Symbol für unerfüllte oder unerfüllbare Wünsche. Dies zeigt sich auch darin, dass es eine Rolle in vielen Weihnachtsgedichten und -liedern spielt.

Schaukelpferde – aus den Kinderzimmern einfach nicht mehr wegzudenken

Die Schaukelpferde besitzen damit eine lange Tradition und sind aus den Kinderzimmern einfach nicht mehr wegzudenken. Waren es früher hauptsächlich Pferde aus Holz, so gibt es heute eine Vielzahl von Ausführungen. Selbst nach 250 Jahren ist Holz dennoch immer noch das beliebteste Material, wenn es um die Herstellung der Schaukelpferde geht. Denn im Vergleich zu denen die aus Kunststoff hergestellt sind, weisen sie eine höhere Langlebigkeit auf, das Material ist umweltfreundlich und stabil.

 

Die Schaukelpferde schulen die Motorik und das Gleichgewicht der Kinder auf eine spielerische Art und Weise und sie bereiten vor allem eines: Viel Spaß! Die kleinen Entdecker können ihrer Fantasie freien Lauf lassen und als mutiger Ritter die stolze Prinzessin retten oder als mutige Prinzessin durch die Wälder reiten.

Die klassischen und modernen Schaukelpferde

Das klassische Schaukelpferd aus Holz wird in einer Vielzahl von Designs angeboten: Mit oder ohne Lehne. War das erste Holzschaukelpferd simpel gestaltet, so gibt es heute in der Modellvielfalt keine Grenzen mehr. Ein weiteres beliebtes material neben Holz ist Plüsch, denn es ist natürlich und strahlt Wärme aus. Dazu haben die plüschüberzogenen Schaukelpferde den Vorteil, dass sie realistischer wirken und zusätzliche Effekte und Details das Pferdchen noch attraktiver machen. So gibt es bspw. einen Gallopp-Sound und ein Wiehern auf Knopfdruck, wodurch jeder Ritt zum reinen Erlebnis wird.

Mittlerweile gibt es unzählig viele Arten von Schaukeltieren. Dominierte über lange Zeit die Pferdeform, so hat sich das mittlerweile geändert, denn es gibt bspw. auch Formen wie bspw. die Schaukelschnecke, die Schaukelbiene oder sogar das Schaukelmotorrad. Auch Fabelwesen, weitere Tiere und Fahrzeuge sind im Angebot der Hersteller zu finden.

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